Cyberagentur

„Innovation braucht Freiraum“

Netzwerktreffen der Innovationslabore der Polizei brachte nationale und europäische Zukunftseinheiten zusammen

Alexander Mihatsch (Cyberagentur), Tim Göttlich (Innovation Hub 110, Polizei Hessen), Michael Domberg und Dr. Julian Laufs (beide Cyberagentur) eröffnen das 5. Netzwerktreffen der Innovationslabore im Innovation Hub 110 in Frankfurt.
Alexander Mihatsch (Cyberagentur), Tim Göttlich (Innovation Hub 110, Polizei Hessen), Michael Domberg und Dr. Julian Laufs (beide Cyberagentur) eröffnen das 5. Netzwerktreffen der Innovationslabore im Innovation Hub 110 in Frankfurt. Foto: Cyberagentur

Die Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH (Cyberagentur) und der Innovation Hub 110 der Polizei Hessen haben am 19. und 20. November 2025 das 5. Netzwerktreffen der Innovationslabore in den Räumen des Hub 110 in Frankfurt ausgerichtet. Über 110 Teilnehmende aus Deutschland und acht europäischen Ländern tauschten sich zwei Tage lang über Forschungsprojekte, neue Methoden und internationale Kooperationen aus.

Das 5. Netzwerktreffen der Innovationslabore der Polizeien fand am 19. und 20. November 2025 im Innovation Hub 110 in Frankfurt am Main statt. Die Cyberagentur und die Polizei Hessen hatten gemeinsam eingeladen, um Innovationslabore, Projektteams und europäische Partnerorganisationen für zwei intensive Tage zusammenzubringen. Die Veranstaltung erreichte erstmals über 110 Teilnehmende und war damit die bisher größte ihrer Art.

Zum Auftakt dankte Tim Göttlich, Leiter des Innovation Hub 110, den Anwesenden und unterstrich die Bedeutung geeigneter Rahmenbedingungen für Fortschritt: „Innovation braucht Freiraum, aber wir brauchen auch einen Schutzraum vor den einzelnen Mechanismen, die gegen Innovationen sind.“

Bereits die Eröffnung zeigte die Richtung der Veranstaltung: weniger Frontalformate, mehr Austausch, mehr gemeinsames Arbeiten und vor allem mehr Zeit für Vernetzung. Michael Domberg, Abteilungsleiter Wissenschaftlicher Dienst der Cyberagentur, machte dies in seiner Begrüßung deutlich: „Das Netzwerken an den zwei Tagen ist der Hauptgrund, warum wir uns treffen. Ich freue mich auf die nächsten zwei Tage voller Impulse, voller Workshops, wo alle neue Ideen mitnehmen können.“

Der erste Tag stand im Zeichen der deutschsprachigen Poster-Sessions. Forschungs- und Entwicklungsprojekte aus der Cyberagentur, dem Bundeskriminalamt, Landespolizeibehörden und weiteren Innovationshubs zeigten die inhaltliche Breite der aktuellen Arbeit – von Audioforensik und KI-gestützter Berichtsfertigung über Deep-Fake-Erkennung bis hin zu neuen Ansätzen der digitalen Tatortdokumentation. Offene Gesprächsformate ermöglichten es den Teilnehmenden, den Projekten im Detail nachzugehen und fachliche Verbindungen unmittelbar zu vertiefen.

Der zweite Tag öffnete das Netzwerktreffen erstmals systematisch für europäische Partner. Innovationseinheiten aus den Niederlanden, Belgien, der Schweiz, Frankreich, Italien, Griechenland, Luxemburg und Malta stellten ihre Ansätze vor. Wenche Medin, Chair of European Clearing Board (EuCB) und Strategist Digital Transformation of Swedish Police Authority, eröffnete den Tag. „Kriminalität ist nicht lokal, nicht national. Kriminalität ist global“, stellte sie heraus und erläuterte am Beispiel Schwedens den Aufbau und die Aufgaben der EuCB bei Europol. Ein wichtiger Impuls zum Einstieg in die sich anschließenden Zukunftswerkstätten. Hier entwickelten die Teilnehmenden gemeinsam Themen weiter, die im Vorfeld eingereicht worden waren.

Der internationale Zuspruch und die hohe Zahl teilnehmender Organisationen bestätigten den wachsenden Stellenwert des Netzwerktreffens. Domberg ordnete dies ein und verwies auf die historische Bedeutung solcher Räume: „Durchbrüche fanden nie isoliert statt. Sie entstanden dort, wo viele Menschen zusammenkamen und ihre Ideen kombiniert haben. Dieses Treffen ist ein solcher Raum – ein Ort, an dem erste Gedanken ihren letzten Schliff bekommen und an dem offenes Zuhören und ehrliches Sparring möglich sind.“

Nach zwei Tagen intensiven Austauschs wurde deutlich: Das Netzwerktreffen hat sich zu einer zentralen Plattform für polizeiliche Innovationsarbeit im deutschsprachigen und zunehmend auch im europäischen Raum entwickelt. Die Vielzahl neuer Kontakte, Projektideen und Kooperationsansätze zeigte, wie sehr der gemeinsame Freiraum für Innovation genutzt wurde.

Wenche Medin, Vorsitzende des European Clearing Board (EuCB) und Strategin für digitale Transformation bei der schwedischen Polizeibehörde, eröffnet den europäischen Programmtag des Netzwerktreffens der Innovationslabore im Innovation Hub 110.
Wenche Medin, Vorsitzende des European Clearing Board (EuCB) und Strategin für digitale Transformation bei der schwedischen Polizeibehörde, eröffnet den europäischen Programmtag des Netzwerktreffens der Innovationslabore im Innovation Hub 110. Foto: Cyberagentur
Dr. Tanja Zeb (Cyberagentur) stellt im Rahmen der Poster-Session aktuelle Forschungsprogramme der Cyberagentur vor und diskutiert mit den Teilnehmenden des Netzwerktreffens der Innovationslabore im Innovation Hub 110.
Dr. Tanja Zeb (Cyberagentur) stellt im Rahmen der Poster-Session aktuelle Forschungsprogramme der Cyberagentur vor und diskutiert mit den Teilnehmenden des Netzwerktreffens der Innovationslabore im Innovation Hub 110. Foto: Cyberagentur

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