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Neue Wege für sichere Datenverarbeitung

Cyberagentur stellte Forschungsprogramm „Encrypted Computing“ in Halle vor

Prof. Dr. Jürgen Freudenberger eröffnete das Fach-Event zum Forschungsprogramm „Encrypted Computing“ (EC2) in Halle.
Prof. Dr. Jürgen Freudenberger eröffnete das Fach-Event zum Forschungsprogramm „Encrypted Computing“ (EC2) in Halle. Foto: Cyberagentur

Am 30. September 2025 stellte die Agentur für Innovation in der Cybersicherheit in Halle (Saale) auf einem Fach-Event das Forschungsprogramm „Encrypted Computing“ (EC2) vor. Rund 40 Teilnehmende aus Projektpartnern, Wissenschaft, Bedarfsträgern sowie Studierende der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg nutzten die Gelegenheit, Einblicke in aktuelle Forschungsansätze und Anwendungsfelder zu erhalten.

Das Programm EC2 zielt darauf ab, Daten auch während ihrer Verarbeitung verschlüsselt zu halten. Verfahren wie Fully Homomorphic Encryption (FHE) und Secure Multi-Party Computation (MPC) sollen es ermöglichen, Informationen auszuwerten, ohne ihre Vertraulichkeit preiszugeben. Ergänzend wurden Konzepte wie Private Set Intersection (PSI) und Private Information Retrieval (PIR) vorgestellt, die für den vertraulichen Abgleich und Abruf von Daten entwickelt wurden.

Der Abteilungsleiter Schlüsseltechnologie der Cyberagentur, Prof. Dr. Jürgen Freudenberger eröffnete das Event mit einem Überblick über die strategischen Ziele des Programms. Keynote-Sprecher Prof. Dr. Zoltán Mann, Professor für Cybersecurity, hob anschließend hervor, dass verschlüsselte Datenverarbeitung eine Schlüsseltechnologie sei, um Vertrauen in eine zunehmend digitalisierte und von Quantencomputern bedrohte Welt zu sichern.

Die beteiligten Projektteams nutzten die Möglichkeit zur Präsentation ihrer Forschungsarbeiten. Prof. Dr. Antonia Wachter-Zeh, Inhaberin des Lehrstuhls für Codes und Kryptographie an der Technischen Universität München, und Dr.-Ing. Hannes Bartz, Leiter der Gruppe Quantum-Resistant Cryptography am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, gaben Einblicke in das Projekt PQPrime. Hier werden homomorphe Verschlüsselungsverfahren für den praktischen Einsatz optimiert und neue kryptographische Methoden entwickelt.

Das Projekt MPCC wurde von Dr. Sebastian Gajek, Gründer und Geschäftsführer der enclaive GmbH, sowie Prof. Dr. Peter Scholl, Professor für Kryptographie an der Aarhus University, vorgestellt. Sie erläuterten, wie durch sichere Mehrparteienberechnung auf Basis von Trusted Execution Environments und Secret-Sharing-Methoden Frameworks entstehen, die Analysen auf sensiblen Daten ermöglichen, ohne diese offenzulegen.

Der zweite Tag stand ganz im Fokus der Vorstellungen der Bedarfsträger, die sich mit ihren Anwendungsfällen vorstellten. Unter ihnen waren das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und das Zentrum für Cyber-Sicherheit der Bundeswehr (ZCSBw).

Die zweitägige Veranstaltung verdeutlichte, dass das Forschungsprogramm EC2 über reine Grundlagenforschung hinausgeht. Es wurden Perspektiven aufgezeigt, wie verschlüsselte Datenverarbeitung in Bereichen wie Gesundheit, Verwaltung und Verteidigung angewendet werden kann und welchen Beitrag sie zur digitalen Souveränität Deutschlands und Europas leistet.

Weitere Informationen:

https://www.cyberagentur.de/programme/ec2

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